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Wer plant, ein eigenes Haus oder eine Wohnung zu kaufen, sollte sich im Vorfeld nicht nur Gedanken über den Kaufpreis der Immobilie machen, sondern auch über die Nebenkosten. Diese betragen je nach Lage (Bundesland) in Summe bis zu ca. 13% des Kaufpreises und setzen sich aus den verschiedensten Faktoren zusammen.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Nebenkosten von den Banken in aller Regel nicht mit finanziert werden. Das bedeutet, dass sie aus dem Eigenkapital gestemmt werden müssen und es nicht so leicht ist, ein Haus zu erwerben, wenn die Nebenkosten nicht gestemmt werden können. Je nach Kaufpreis für die Immobilie ist es möglich, dass für die Nebenkosten schnell eine Summe in Höhe von 30.000 bis 50.000 Euro anfallen. Oftmals sind die Hauserwerber überrascht, welche Kosten auf sie zukommen, in der Praxis gibt es aber hierfür Lösungen. In vielen Fällen wird das dazu notwendige Eigenkapital angespart, häufig sind es auch die eigenen Eltern, die dabei helfen können, die Nebenkosten beim Hauskauf zu stemmen.
Einige Banken bieten Interessenten sogar eine Komplettfinanzierung an, bei welcher gar kein Eigenkapital vorhanden ist. In der Regel bezahlen die Kunden in diesem Fall einen höheren Zinssatz.
Welche Nebenkosten fallen in Deutschland 2017 beim Hauskauf an?
Die Nebenkosten sind in Deutschland klar definiert und leicht zu verstehen. Sie richten sich in der Regel prozentual am Kaufpreis für das Haus. Das bedeutet, wenn die Summe für das Haus höher ausfällt, steigt, auch die Summe, die für die Nebenkosten aufgewendet werden muss.
Nebenkosten fallen in Deutschland in der Regel für den Makler, für den Notar, für das Grundbuchamt und in Form der Grunderwerbsteuer an. Diese variiert je nach Bundesland deutlich und beläuft sich auf 3,5 bis 6,5% des Kaufpreises.
- Maklerkosten (3,57% zzgl Steuer)
- Notar 1-2% des Kaufpreises
- Grunderwerbsteuer 3,5 bis 6,5%
- Grundbuchamt Kosten (wenige hundert Euro)
In der Praxis ist es möglich, dass bedingt durch die zusätzlichen Kosten etwa 12 bis 13% zusätzlich für den Kauf einer Immobilie zum Kaufpreis addiert werden müssen.
Immobilienkosten in der Praxis – welche Summen werden in einem fiktiven Beispiel fällig?
Wer eine Immobilie zu einem Kaufpreis von 350.000 Euro kauft, muss in etwa mit den folgenden Kosten rechnen:
Für den Makler ist mit einer Gebühr in Höhe von 12.495 Euro zzgl. Steuer zu rechnen. Der Notar kostet in etwa 5.250 Euro und die Grunderwerbsteuer liegt in Bayern bei 3,5% und damit bei 12.250 Euro. Wenn das Haus für 350.000 Euro in Bayern erworben wird, muss somit eine Gebühr in Höhe von knapp 30.000 – 32.000 Euro zusätzlich gezahlt werden, um alle Nebenkosten zu decken.
Wenn das Haus nicht in Bayern, sondern im Bundesland Nordrhein Westfalen gelegen ist, werden statt 3,5% insgesamt 6,5% an Grunderwerbsteuer fällig. Das bedeutet, dass nicht 12.250 Euro zusätzlich aufgewendet werden müssen, sondern eine Summe in Höhe von 22.750 Euro bezahlt werden muss.
Wie kann ich bei den Nebenkosten beim Erwerb einer Immobilie Geld sparen?
Wer beim Kauf einer Immobilie Geld sparen möchte, kann dies zum Beispiel bei den Nebenkosten machen. In der Regel ist es möglich, dass zum Beispiel das Inventar bezahlt werden kann und vorab privat gekauft werden kann. Somit ist es möglich, dass der Preis der Immobilie gesenkt wird und auch die Nebenkosten gesenkt werden können, die beim Kauf anfallen.
Wenn das Haus zum Beispiel 350.000 Euro kostet und modernisiert wurde, ist es möglich, dass die Einrichtung dem Verkäufer abgekauft werden kann. Als bestes Beispiel für eine gute Einrichtung kann z.B. eine Küche genannt werden. Wer von seinem Vorbesitzer eine Küche übernimmt, kann den Kaufpreis um diese reduzieren. Von einem Kaufpreis in Höhe von 350.000 Euro entfallen 20.000 Euro auf die Einrichtung und die Küche, was durchaus legitim ist bei einer hochwertigen Küche. Die Küche kann somit privat vom Verkäufer der Immobilie erworben werden und somit kann der offizielle Kaufpreis des Objektes um 20.000 Euro auf 330.000 Euro reduziert werden.
Was die gesparten Nebenkosten beim Kauf der Immobilie angeht ist es möglich, dass in diesem Fall knapp 2.500 Euro gespart werden können, was durchaus attraktiv ist. In der Praxis ist es problemlos möglich, dass ein eigener Vertrag für den Kauf der Küche aufgesetzt wird. Auch weiteres Inventar, wie zum Beispiel ein Gartenhaus, oder aber auch eine Werkstatt können vom Kaufpreis der Immobilie abgezogen werden und separat bezahlt werden.
In der Praxis achten viele Menschen darauf, dass der Kaufpreis für die Immobilie recht niedrig ist, damit sie nicht zu hohe Nebenkosten zu tragen haben. Dies funktioniert auch bis zu einem bestimmten Maß ohne Probleme. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass auch entsprechende Nachweise vorhanden sind wie zum Beispiel eine Quittung über den Verkauf der Küche und eine Überweisung, die den entsprechenden Betreff hat, falls z.B. eine Kontrolle durch das Finanzamt statt findet.